„So soll es sein, so kann es bleiben, so hab ich es mir gewünscht“. Läuft dieser Song im Radio, summe ich oft gut gelaunt mit. Heute allerdings macht mich der Song stutzig. Was ist das für eine Aussage? Ich frage mich, ob der Singende das schon mal wirklich ausprobiert hat, wovon er da so begeistert singt. Klar, jeder kennt Momente, die er nie wieder loslassen wollte und die für immer so bleiben sollten. „In der Realität allerdings hinkt dieses Modell, oder?“, frage ich mich. Käme eine Fee und ich dürfte mir einen einzigen Augenblick aus meinem Leben für den Rest meines Daseins wünschen, fiele mir keiner ein.

Für immer und ewig?

Klar gab es diese einzigartigen Bitte-ab-jetzt-für-Immer-Situationen, in denen die Welt hätte stehenbleiben können. Aber für den Rest der Tage? Eine innige Umarmung und das Gesicht in den Händen des Liebsten, während draußen der Platzregen ans Fenster stürmt. Eine herrlichste Party, wild tanzend und lachend, mit den Besten um einen herum. Und plötzlich bleibt alles so wie es ist? Bis ans Ende der Zeit?

Wer sich bewegt, gewinnt!

Das erinnert mich an eines meiner Kinderlieblingsspiele aus alten Tagen. Musik an, rumtanzen und bei MUSIK AUS wie aus Eis erstarren. Wer sich als erster bewegte, hatte verloren. So fühlt sich das Szenario „Der schönste Augenblick für immer“ für mich auch gerade an: Verloren!

Wie langweilig wäre doch das Leben, wenn es nur aus einem schönsten Augenblick bestehen würde. Ich schüttele diesen gruseligen Gedanken ab und muss grinsen. Eigentlich wollte ich über Veränderung schreiben. Das sie wichtig ist im Leben und ohne sie keine Entwicklung möglich ist. Jetzt gelange ich zu einer noch viel tieferen Einsicht. Ein Leben ohne Veränderung wäre ein unglaublich langweiliges Leben.

Also: Keine Angst vor Veränderung, sondern Angst davor, dass keine kommt.

Viel Glück beim sich verändern! :O)